Die Anderen – Multimediale Installation im Museum Moderner Kunst Kärnten

 

Faltblatt Klaus Karlbauer

Die installative Arbeit „Die Anderen“ in der Burgkapelle des MMKK ist die räumliche wie performative Reflexion einer Winterreise zum Jahreswechsel 2018/2019 in das Fremde, Unbekannte und Ungeplante, in all ihren Verzweigungen, innerlich wie äußerlich.

Karlbauer begleitete das junge Roma-Paar Cornel und Gratiela auf seinem Heimweg nach Sălătrucu in Rumänien, um anschließend eine Zeit lang mit ihnen in der Roma-Siedlung zu leben – eine Reise jenseits der Worte, Google Translate als Vermittler. Die subjektiven Erfahrungen hat der Künstler in Form eines Logbuches festgeschrieben. Sie dienen als literarische Grundlage für die multimedial agierende Installation, die unterschiedliche Assoziationsketten in Gang setzt. Im Zentrum dieser Auseinandersetzung steht das Durchlaufen, das Vermengen und Überwinden konträrer Wirklichkeiten und Realitäten. Eine Erfahrung, die das Eigene ins Fremde überträgt. Denn zentrales Thema von „Die Anderen“ ist die Frage nach dem Verhältnis vom ICH zu DEN ANDEREN. Die Begegnung mit den rumänischen Roma steht stellvertretend für unseren Umgang mit DEN ANDEREN.
Plötzlich bin ich „Der Andere“, der nichts versteht, die Sprache nicht beherrscht, mit den Sitten und Bräuchen nicht vertraut ist, der die Codes weder lesen noch deuten kann. Plötzlich muss ich in den Überlebensmodus wechseln, um nicht unterzugehen, um nicht verschüttet zu werden von der Flut an Eindrücken, auf die ich in keiner Weise vorbereitet bin. Ich bin weder Anthropologe noch Ethnologe, noch Politikwissenschaftler, noch ein Kreuzritter der Political Correctness, ich bin hier, weil ich den beiden helfen wollte, und weil ich von zu Hause flüchten wollte. (Ada Karlbauer)

 

Cornel & Gratiela BLOG

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